Der Rundtanz
Befindet sich die Futterquelle in der Nähe des Bienenstandes, bis etwa 50m Entfernung, dann läuft die Spurbiene auf der Wabe einen Rundtanz: Sie läuft einen kleinen Kreis, dreht sich wieder um und läuft den Kreis wieder zurück. Das bedeutet: „Sucht in der nächsten Umgebung!“. Andere Sammelbienen laufen der Tänzerin nach und erhalten durch die Tanzintensität und kleine Futterproben der Spurbiene die Information zur neu gefundenen Futterquelle.
Die neu aktivierten Sammelbienen fliegen dann aus und suchen den ganzen Umkreis des Bienenstockes nach der neuen Nektarquelle ab.
Der Schwänzeltanz
Befindet sich die neue Futterquelle allerdings 100m und mehr entfernt, dann wäre ein Absuchen des ganzen Gebietes in dieser Entfernung sehr zeitraubend und ganz schön mühselig. Um nun Zeit und Energie zu sparen, müssen deshalb auch Entfernung und Richtung mitgeteilt werden. Dazu läuft die Spurbiene auf der Wabe einen Schwänzeltanz: Sie läuft eine Figur in Form einer zusammengedrückten Acht. An der Berührungslinie der beiden Halbkreise wackelt (schwänzelt) die Spurbiene mit ihrem Hinterleib. Die Richtung der Berührungslinie auf der Wabe zeigt die Flugrichtung in Bezug auf den Sonnenstand an:
Liegt die Futterquelle in Richtung Sonne, schwänzelt die Biene auf der senkrechten Wabe nach oben, liegt die Futterquelle entgegengesetzt zur Sonne, verläuft die Schwänzelstrecke nach unten.
Auch der Winkel zwischen Flugbahn und jeweiligem Sonnenstand wird winkelgetreu in das Schwerefeld der Wabe übertragen. Erstaunlich dabei ist, dass die Bienen bei ihren Tänzen die sich im Laufe des Tages ändernde Position der Sonne durch eine „innere Uhr“ mit „verrechnen“. Die Entfernung zur Futterquelle wird durch die Intensität der Schwänzelbewegungen angegeben. Je näher die Futterquelle, desto intensiver und schneller ist der Tanz, je größer die Entfernung, desto ruhiger und langsamer wird er.